Die ersten fünf Spieltagen der Schweizer National League versprachen viel Spannung und durchaus Überraschungen. Insgesamt 201 Tore wurden von den zahlreichen Fans in den Eishockeystadien bejubelt. Ein Westschweizer Duo befindet sich überraschenderweise an der Tabellenspitze. Und dabei handelt es sich nicht einmal um den letztjährigen Meister Genève-Servette HC. Der Lausanne HC stellt mit dem Finnen Antti Suomela aktuell den PostFinance Topscorer der Liga.
Lausanne HC
Der aktuell Erstplatzierte Lausanne HC steht zwar zuoberst an der Tabelle der National League, der Start ist aber mit einer 2:3-Niederlage in Fribourg und einem 1:4 auswärts gegen den SC Bern missglückt. Im ersten Heimspiel gegen die SCL Tigers erzielten die Waadtländer sieben Tore durch sieben verschiedene Torschützen. Auch gegen Genf gelang mit einem 6:1-Erfolg ein ähnlich hohes Resultat. Es folgten Siege gegen den EHC Kloten und den HC Lugano. Antti Suomela erzielte in den bisherigen sechs Spielen für den LHC drei Tore und fünf Assists und ist damit Liga-Topscorer.
HC Fribourg-Gottéron
Auch Fribourg-Gottéron erwischte einen guten Saisonstart. Gegen Lausanne startete das Team von Christian Dubé mit einem Sieg nach Verlängerung. In Davos holten die Saanestädter einen 3:1-Rückstand auf und wendeten das Spiel im letzten Drittel zum Sieg. Gegen den HC Lugano zeichnete sich die erste Niederlage ab. Auswärts in Ambri konnte man aber wieder reagieren und die drei Punkte aus der Leventina entführen. Gegen Meister Genf-Servette zeichnete sich der bislang höchste Sieg Gottérons ab. Gleich mit 7:1 und einem Hattrick von Marcus Sörensen gewannen die Fribourgois vor heimischem Publikum.
ZSC Lions
Die ZSC Lions bekamen es zu Saisonbeginn mit einem auf dem Papier einfacheren Gegner zu tun. Der HC Ajoie gastierte in der Swiss Life Arena und musste eine 7:3-Packung einstecken. Rudolfs Balcers für die Lions und Gilian Kohler für den HC Ajoie trafen doppelt. Am darauf folgenden Tag verlor das Team von Marc Crawford in Genf mit 2:1. Simon Bodenmann gelang in der 56. Minute der einzige Treffer. Anschliessend kamen die ZSC Lions auf die Siegesstrasse zurück und gewannen gegen den EHC Biel-Bienne, Fribourg-Gottéron und den HC Lugano.
SC Bern
Der SC Bern startete mit drei Siegen aus fünf Spielen in die neue Saison – so gut wie seit 2018 nicht mehr. Im ersten Heimspiel traf Tristan Scherwey gleich dreimal und die finnische Neuverpflichtung Joona Luoto traf erstmals auf Schweizer Eis. Es soll nicht das letzte Mal sein. Das Spiel gegen den EHC Kloten entschied er mit seinen zwei Toren im Alleingang und beim 7:0 gegen die SCL Tigers traf er erneut doppelt. Genauso wie auch Dominik Kahun, der bereits zwei Tore und fünf Assists verbuchte.
EHC Biel-Bienne
Vizemeister Biel startete mit einem 0:3-Auswärtserfolg in Lugano in die neue Saison. Anschliessend folgte ein Heimsieg gegen den EV Zug. Gegen die ZSC Lions und überraschenderweise gegen den HC Ajoie zog man den Kürzeren. Vor zwei Tagen gewannen die Seeländer dafür wieder zu Null – zuhause gegen den HC Davos mit Toren von Gaëtan Haas, Jere Sallinen und Jesper Olofsson.
EV Zug
Die Innerschweizer aus Zug verloren zum Saisonauftakt die ersten zwei Spiele und kassierten nicht weniger als acht Gegentore. Erst vergangenen Dienstag gegen die Rapperswil-Jona Lakers resultierte mit dem 4:1-Sieg ein positives Resultat. Marc Michaelis traf dabei zum 1:0 und gab den Assist zum zwischenzeitlichen 2:1. Mit einem Auswärtssieg in Ambri und einem knappen 3:2 nach Shootout gegen den SC Bern befindet sich der Meister von 2021 und 2022 aktuell auf Rang sechs.
HC Ambri-Piotta
Die Leventiner starteten mit zwei deutlichen Siege gegen die Rapperswil-Jona Lakers und den EHC Kloten in die neue Saison. Vor allem Laurent Dauphin und Jakob Lilja fielen mit ihren ersten Toren auf. Gegen Fribourg-Gottéron und den EV Zug setzte es die ersten Niederlagen ab. Das Spiel gegen die SCL Tigers konnten die Tessiner in der Overtime dank dem Treffer von Jesse Virtanen für sich entscheiden. Aktuell befindet sich der HCAP auf Platz sieben.
Genève-Servette HC
Meister Genf-Servette erwischte einen Kaltstart in die neue Spielzeit. Bereits im ersten Spiel gegen Langnau, das nach fünf Spielen bereits die rote Laterne hält, verlor man. Nach einem Mini-Sieg gegen die ZSC Lions wurden die Grenats in den Partien gegen die beiden anderen Vertretern aus der Westschweiz, Lausanne HC und Fribourg-Gottéron, regelrecht überfahren. Insgesamt 13 Gegentore kassierte das Torhüter-Duo Mayer/Descloux. Gegen Ajoie konnte Headcoach Jan Cadieux mit seinem Team den Pflichtsieg einfahren.
HC Davos
Auch der Rekordmeister aus Davos hatte in den ersten Saisonspielen zu kämpfen. Unter der neuen Leitung von Josh Holden gab es Niederlagen gegen Fribourg-Gottéron und den HC Ajoie. Erst im dritten Spiel konnten die ersten Punkte gewonnen werden. Beim 1:6-Auswärtserfolg im Emmental hatten die Bündner alles im Griff. Mit dem 4:1-Sieg gegen Rapperswil konnte der Sieg bestätigt werden. Der HCD befindet sich mit sechs Punkten aus fünf Spielen aktuell auf Platz neun.
HC Lugano
Der HC Lugano nahm aus fünf Spielen gleich viele Punkte mit wie der HC Davos. Allerdings ist das Tor-/Gegentorverhältnis mit 12:16 nicht positiv. Bester Torschütze der Bianconeri ist Calvin Thürkauf, der es mit drei Toren und drei Assists noch knapp unter die besten zehn Scorern der Liga schaffte. Am Dienstag gastieren die Südtessiner auswärts in Zug. Auch dies wird keine einfache Aufgabe.
Rapperswil-Jona Lakers
Aktuell nicht auf einem Playoff- oder Play-In-Platz befinden sich unter anderem die Rapperswil-Jona Lakers. Nur das zweite und fünfte Spiel konnten die St. Galler für sich entscheiden. Dabei glänzte vor allem Yannick-Lennart Albrecht. Am Dienstag kommen die SCL Tigers in die St. Galler Kantonalbank Arena.
HC Ajoie
Das Schlusslicht aus der letzten Saison startete besser als erwartet in die jetzige Spielzeit. Mit einem Sieg gegen den HC Davos und den EHC Biel-Bienne konnten die Jurassier fünf wichtige Punkte mitnehmen. Mit 20 Gegentoren sind sie allerdings erst Vorletzter der Liga. Dies könnte sich allerdings noch ändern, sollte Luca Boltshauser in Langnau wieder in der letztjährigen Form auftreten. Bisher war davon aber noch nicht viel zu sehen.
EHC Kloten
Das Überraschungsteam und Aufsteiger der Saison 2022/23 EHC Kloten gewann bisher nur das Spiel gegen den EV Zug mit 3:6. Axel Simic und Mischa Ramel zeichneten sich jeweils als Doppeltorschütze aus. Gegen den SC Bern, Lausanne HC und die Rapperswil-Jona Lakers verpasste man eine Overtime nur knapp.
SCL Tigers
Für die SCL Tigers geht es vor allem darum, nicht abgeschlagen Letzter zu werden. Mit Kanterniederlagen gegen Lausanne (7:3), Davos (1:6), Bern (7:0) verbesserte man den Auftritt gegen Ambri-Piotta letzten Samstag. Und immerhin blieb ein Punkt in Langnau. Allerdings waren vor allem im Spiel gegen den SC Bern erste Zerfallserscheinungen von außen zu betrachten. Der Vertrag mit dem kompletten Trainerstaff wurde einen Tag nach der Niederlage in Bern um ein weiteres Jahr für die Saison 2024/25 verlängert.
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