„Stöht uf we dir Bärner syt“, so sangen die Berner Fans am Ende der Partie. Der SC Bern hatte souverän mit 4:1 gegen Lausanne gewonnen und qualifiziert sich damit direkt für die Playoffs. Die Berner verzeichneten über die gesamte Partie gesehen deutlich mehr Torschüsse als die Waadtländer und konnten damit die aktuelle Aufwärtstendenz bestätigen. Ein Rückkehrer, Colton Sceviour und ein Neuling, Dario Kummer, drückten dem Spiel ihren Stempel auf. 

Beide Teams starteten sehr diszipliniert in die Partie und liessen vor dem eigenen Tor nur wenige gefährliche Szenen zu. Beide Verteidigungen hatten die Sache eigentlich im Griff.  Mit einer Ausnahme in der 8. MInute, als sich der Berner Torhüter nach einem Schuss von der blauen Linie geschlagen geben musste. Adam Reideborn, der heute nicht den tollsten Abend verbrachte. Den Schuss in der achten Minute hätte man halten können, ja gar müssen, wie einige Zuschauer nach der Partie meinten. Und zudem verlor der Berner Torhüter während dem ganzen Spiel mindestens dreimal seinen Stock. Allerdings sei hier angemerkt: einem Torhüter, der lediglich ein Tor zulässt, kann man eigentlich gar nichts vorwerfen.

Zwei Minuten später begann der grosse Auftritt des Neulings Dario Kummer. Von Basel gekommen , gewann er souverän ein Bully, legte den Puck zurück auf Pokka. Dessen Schuss lenkte Ritzmann unhaltbar zum 1:1 ab. Der 29-jährige Kummer spielte heute sein sehr erfolgreiches erstes Spiel in der Postfinance Arena, sein zweites für den SC Bern.  Entsprechend glücklich zeigte er sich nach dem Spiel: „Ja, heute ist alles gut, ich kann es mir nicht besser vorstellen. Vor dieser Kulisse auflaufen zu dürfen, ist unglaublich. Es hat mega Spass gemacht und dass wir jetzt für die Playoffs qualifiziert sind, ist mega schön.“ 1:1, Pause!

Im zweiten Drittel schlug dann die Stunde des Rückkehrers Colton Sceviour. In der 23. Minute schloss er einen äusserst schnellen Konter souverän zum 2:1 ab. Sceviour war am für ihn erfolgreich verlaufenen Spengler Cup kurz vor dessen Schluss verletzt ausgeschieden und fehlte dem SC Bern entsprechend seit Anfang 2024. Umso schöner also, das er bei seiner Rückkehr einerseits sein erstes Tor der Saison erzielte und anderseits zum besten Berner Spieler des Abends gewählt wurde.

Fürs dritte Drittel hatten sich die Lausanner viel vorgenommen, sie konnten sich denn auch zu Beginn des Spielabschnitts im Berner Verteidigungsdrittel festsetzen und die Scheibe zirkulieren lassen. Ohne allerdings zu wirklich zwingenden Chancen zu kommen. Bern fand schnell wieder zu seiner disziplinierten Spielweise zurück und kontrollierte das Geschehen scheinbar problemlos. Etwas nervös waren die Zuschauerinnen und Zuschauer wohl schon, bis Nemeth sie in der 54. Minute erlöste. Er spielte einen grandiosen Pass aus dem eigenen Verteidigungsdrittel heraus auf Vermin, der alleine aufs Lausanner Tor zulaufen konnte und souverän zum 3:1 traf. Tristan Scherwey entschied dann mit einem empty Netter die Partie endgültig. 4:1. Fertig. Playoff Qualifikation geschafft! „Stöht uf we dir Bärner syt“ tönte es aus der Berner Arena in den letzten Spielminuten.

SC Bern – Lausanne  HC 4:1 (1:1|1:0 | 2:0 )

Tore:
0:1 |8.| Aurélien Marti  (Djoos)
1:1 |10.| Fabian Ritzmann (Pokka, Kummer)
2:1 |23.|  Colton Sceviour (Bader, Moser)
3:1 |54.| Joel Vermin (Nemeth, Untersander)
4:1 |57.| Tristan Scherwey (Lehmann)

Zuschauer:
16’250

Die Tabellensituation hat sich heute Abend erheblich geklärt. Die ersten sechs Teams der heutigen Tabelle erscheinen im Teletext in grün, was gleichbedeutend ist mit der direkten Qualifikation für die Playoffs. ZSC, Fribourg, Lausanne, Zug, Bern und Davos. Sicher in den Play-In sind Lugano, Ambri und Genf. Um Rang 10 und damit um den letzten Platz in den Play-In kämpfen Biel und die SCL Tigers.

Weitere Resultate:

Ambri – Fribourg 3:2
Biel – Lugano 6:1
Davos – ZSC Lions 4:2
Lakers – Ajoie 3:2
SCL Tigers – Kloten  5:4 nV
Zug – Genf 3:2 nV

Tabelle

  1. ZSC Lions 107 P.
  2. Fribourg 100 P.
  3. Lausanne 88 P.
  4. Zug 87 P.
  5. Bern 84 P.
  6. Davos 82 P.
  7. Lugano 79 P.
  8. Ambri 76 P.
  9. Genf 74 P.
  10. Biel 71 P.
  11. SCL Tigers 70 P.
  12. Lakers 62 P.
  13. Kloten  52 P.
  14. Ajoie 39 P.

Am Montag kommt es in der 52. und letzten Meisterschaftsrunde vor den Playoffs noch zu Positionskämpfen. Die ersten beiden Plätze sind von den ZSC Lions und Freiburg bezogen, dahinter kann sich bis zum sechsten Rang einiges verschieben.  Und eben: Biel, in Genf und die SCL Tigers in Zürich gegen die Lions kämpfen noch um die Teilnahme an den Play-In. Schon länger klar ist, dass Kloten und Ajoie um den Abstieg spielen werden und dass die Saison für die Rapperswil-Jona Lakers am Montag zu Ende gehen wird.

Fotoquelle: justpictures.ch