„Hockey und Bier statt Wärbig und Gliir“. So die Ansage der Berner Fankurve anlässlich des ersten Powerbreaks nach rund 10 Minuten Spielzeit.  Hockey gab es heute viel, Werbung auch und auch für „Gliir“ auf den Rängen war infolge einiger umstrittener Schiedsrichterentscheiden gesorgt. Zum Schluss mussten die Berner Fans mit Bier wohl am ehesten den Frust runter spülen. Doch alles der Reihe nach. 

Der SC Bern startete schwungvoll in die Partei und kam schnell zu einigen guten Chancen. So in der sechsten Minute, als Bader Maurer bediente und dieser am Zuger Torhüter Genoni scheiterte. Genoni, der am heutigen Abend noch einige Male als Sieger hervorging.  Etwas entgegen dem Spielverlauf gingen die Zuger am Ende einer Überzahlsituation in Führung, Man schrieb die 11. Minute und eben: Powerbreak! Werbung und ein erster Frust auf den Berner Rängen. Das erste Drittel bot danach noch drei interessante Szenen. Zum einen wurde auf dem Videowürfel vermerkt, dass Dario Kummer mit 33.59 km/h sehr schnell unterwegs gewesen sein soll, zum anderen zog Vermin in der 14. Minute alleine auf Genoni zu und scheiterte und schliesslich schauten sich die Schiedsrichter einen Check des Berners Dario Kummer noch einmal im TV an. Fraglich war, ob der korrekte Check zu nahe an der Bande ausgeführt worden war. Die Schiedsrichter bestraften diesen Check schliesslich mit zwei Minuten – was in den Augen der anwesenden Chronisten vertretbar war. Der Berner Coach Jussi Tapola indes sah es anders. Gestenreich erklärte er den Schiedsrichtern, der Check sei extrem weit von der Bande ausgeführt worden. Auch nach der Partie sah Tapola die Szene kritisch: „Wenn das der Massstab sein soll, werden wir nie an einer WM bestehen können“. Dieser Schiedsrichterentscheid war denn auch nicht der letzte, der heute zu Diskussionen, oder eben zu etwas „Gliir“ führen sollte.

In der ersten Minute des zweiten Drittels nahm Lehmann in seiner gewohnt schnellen Manier Anlauf, versuchte sich mit einem Buebetrickli und legte so Luoto den Puck hin, so dass dieser nur noch einzuschieben brauchte. 1:1. Die Hoffnung war zurück in Bern. Und der SCB drückte weiter. Einfach ohne zählbaren Erfolg. Ein wenig aus dem Nichts heraus kamen die Zuger rund um die Spielmitte zu zwei Toren. Damit stand es 1:3. Dieses zweite Drittel verlief für Bern insgesamt unglücklich, man hatte das Spiel über weite Strecken im Griff, aber eben: man traf nicht, genau wie Maurer, der Sekunden vor Drittelsende eine Riesenchance vergab. Sinnbildlich…

Das dritte Drittel ist schnell erzählt. Zug kontrollierte das Geschehen souverän und als die Berner in den letzten zehn Minuten den Druck noch etwas erhöhten, konnten die Innerschweizer weiterhin auf ihren Torhüter zählen. Der wunderschöne, öffnende Pass auf den völlig freistehenden Dominik Schlumpf, der zum Schlussstand von 1:4 einnetzte, war dann – zumindest aus Berner Sicht – nicht mehr als eine statistische Randnotiz.

Tristan Scherwey vom SCB zollte dem Gegner Respekt. „Die Zuger wollten es heute Abend vielleicht etwas mehr als wir“. Scherwey will wie üblich im Eishockey nicht nach hinten sondern nach vorne schauen oder wie er es formuliert: „Überzeugt sein und weitergehen“. Am Donnerstag geht’s in Zug weiter. 

SC Bern – EV Zug  1:4 (0:1|1:2 | 0:1)

Tore:
0:1 |11.| Dario Simion (Martschinii, Herzog)
1:1 |21.| Joona Luoto (Lehmann)
1:2 |30.|  Andreas Eder (Leuenberger)
1:3 |31.| Dario Simion (Herzog)
1:4 |48.| Dominik Schlumpf (Stalder, Suri)

Zuschauer:
16’547 Zuschauer

In der anderen Partie des Abends kam es auch zu einem Break. Lausanne gewann in Davos mit 2:3. Jäger entschied die lange Zeit unentschiedene Partie für die Westschweizer in der 47. Minute mit dem Tor zum 2:3. Schon gestern Montag setzen sich mit den  ZSC Lions und Fribourg Gottéron die jeweiligen Favoriten durch und erhöhten in der Serie dank einem Break auf 2:0.  Die ZSC Lions gingen bereits in der 11. Minute durch Kukan in Führung. Nach dem Ausgleich durch Bärtschi in der 44. Minute entschieden die Zürcher die Partie dank einem Doppelschlag in der 52. (durch Balcers ) und 53. (durch Fröden) Minute für sich. Freiburg war in der Partie im Tessin ab der 24. Minute durch Wallmark in Führung und gab diese Führung nicht mehr ab. Schmid erhöhte ist der 31. und 36. Minute auf 0:3, Joly verkürzte in der 60. Minute auf 1:3, während dem Nathan Marchon ebenfalls in der 60. Minute zum Schlussstand von 1:4 traf.

Weitere Resultate:

Biel – ZSC Lions 1:3
Serie: 0:2

Lugano – Freiburg 1:4
Serie: 0:2

Davos – Lausanne 2: 3
Serie 1:1

Bern – Zug 1:4
Serie 1:1

Es geht nun Schlag auf Schlag. Schon heute Mittwoch geht es zwischen ZSC und Biel sowie Freiburg und Lugano weiter. Zug, Bern, Davos und Lausanne greifen dann am Donnerstag wieder ins Geschehen ein. Auf dass es wenig „Gliir“, dafür umso mehr Hockey gebe!!

Fotoquelle: justpictures.ch