Auch die erste Runde der Playoff-Halbfinals bestätigte – wie die Viertelfinals – die Tabelle nach der Regular Season. Mit den ZSC Lions und Freiburg Gottéron setzten sich in dieser ersten Runde die beiden ersten Teams der Tabelle durch. So einfach wie es hier aussieht, war es aber nicht. Die ZSC Lions profitierten von einer unglücklichen 5-Minuten Strafe gegen Zugs Hansson während dem Gottéron nach anfänglichen Problemen die Partie doch noch drehen konnte.  

Die Zuger, die am Samstag noch im siebten Viertelfinalspiel gegen den SC Bern im Einsatz gestanden sind, erwischten den besseren Start. Den ZSC Lions war anzusehen, dass sie seit ihrem problemlosen 4:0 Sieg in der Serie gegen Biel wohl etwas an Spielpraxis eingebüsst haben. Das zeigte sich deutlich im ersten Überzahlspiel des Abends, in dem es die Zürcher fast gar nicht schafften, ein Powerplay zu installieren, das diesen Namen verdient hätte. In der 14. Minute konnten dann die Zuger ein erstes Mal in Überzahl agieren. Und auch hier zeigte sich, dass Zug deutlich besser eingespielt ist. Das Powerplay funktionierte von Anfang an und konnte dann auch ausgenutzt werden. Niklas Hansson traf in der 15. Minute mit einem Hocheckschuss zum 0:1 und bestätigte damit den Verlauf dieses ersten Drittels. Gegen Ende dieses ersten Drittels zeigte sich dann schon, dass die Zürcher wohl nur ein wenig Zeit gebraucht haben, um sich wieder in den Spielrausch zu spielen. Die Zürcher Kombinationen wurden gefährlicher, es ergaben sich auch einige Chancen. Fazit des ersten Drittels: die Zuger haben noch Power, die Zürcher sind im Verlauf des ersten Drittels wieder in Fahrt gekommen. Es war dann im weiteren Verlauf des Spiels unerheblich, ob man, wie Zürich, eine lange Pause gehabt hatte oder ob man, wie Zug, über sieben Spiele gehen musste.

Das zweite Drittel entwickelte sich zu einer ausgeglichenen Angelegenheit. Zug konnte nochmal in Überzahl agieren, nutzten diese Chance dieses Mal allerdings nicht. In der 32. lösten sich die ZSC Lions mit einem magistralen Backhandpass von Yannick Weber aus der Verteidigung . Dieser extrem schnelle Konter führte zum Ausgleich durch Rudolfs Balcers. Der gleiche Balcers hatte Sekunden später nochmals eine Riesenchance, die der einmal mehr untadelige Zuger Torhüter Leonardo Genoni jedoch zu vereiteln wusste. In der 34. Minuten sahen sich die Schiedsrichter am Video eine Intervention Hanssons  an. Der Zuger hatte Andrighetto unglücklich mit dem Stock zwischen den Beinen getroffen. Das Verdikt ist in so einem Fall genau ebenso klar, wie es für die Zuger folgenschwer war. 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe. Eine Überzahl welche die Zürcher postwendend zum 2:1 nutzten. Und für die Zuger kam’s noch dicker. 3:1 durch Denis Malgin. Noch war die 5-Minuten Strafe nicht abgelaufen.  Grant erhöhte kurz vor Ablauf der Strafe auf 4:1. Leonardo Genoni hatte nun genug gesehen. Er liess sich durch Luca Hollenstein ersetzen. Die Zuger Ambitionen sind durch diese 5-Minuten Strafe für den heutigen Abend gebrochen worden. Oder doch nicht? Zug traf sechs Sekunden vor Ende des zweiten Drittel zum 4:2. Pause!

Die Zuger Ambitionen waren dann doch gebrochen. Luca Hollenstein, der Zuger Torhüter, der in den Playoffs noch nie gespielt hatte, wurde nach rund 90 Sekunden im dritten Drittel  bereits bezwungen. Danach schaukelten die Zürcher diese Partie sehr stilsicher nach Hause. Bis zum Ende ereignete sich fast nichts mehr, zumindest nichts statistisch Relevantes mehr. 5:2 fertig.

ZSC Lions – EV Zug  5:2 (0:1|4:1 |1:0)

Tore:
0:1 |15.| Niklas Hansson (Kovar, Wingerli)
1:1 |32.| Rudolfs Balcers  (Malgin, Weber)
2:1 |35.| Derek Grant (Andrighetto)
3:1 |36.| Denis Malgin (Andrighetto)
4:1 |38.| Derek Grant (Kukan, Andrighetto)
4:2 |40.| Lukas Bengtsson
5:2 |42.| Derek Grant (Hollenstein, Geering)

Zuschauer:
12’000 Zuschauer
Swiss Life Arena

 

In der anderen Halbfinalserie traf Fribourg Gottéron in der wie immer ausverkauften BCF Arena auf Lausanne. Die Waadtländer starteten deutlich besser in die Partie und gingen folgerichtig 0:1 in Führung. Freiburgs grosses Glück war in der Folge, dass Lausannes zweites Tor aberkannt worden ist, denn die Waadtländer waren zu diesem Zeitpunkt besser. Freiburgs Passqualität war anfänglich nicht sehr gut, Freiburg zwar nicht schlecht, aber eben, Lausanne war besser. Zu Beginn des zweiten Drittels, in der 22. Minute, konnte Gottéron die Partie durch Gunderson ausgleichen. Zu Beginn des dritten Drittels, in der 44. Minute, kam es zu einer Coaches Challenge seitens Lausanne. Grund war ein Tor von Bykow. Die Schiedsrichter schauten sich die Szene am Video eine gefühlte Ewigkeit lang an und gaben das Tor schliesslich, womit Freiburg die Partie gedreht und die 2:1 Führung erzielt hatte. In den letzten zwei Minuten ging Lausanne noch einmal „all in“ und nahm den Torhüter raus. Die Freiburger konnten sich zwar nicht mehr aus dem eigenen Verteidigungsdrittel befreien, grosse Gefahr entstand für Gottéron aber nicht mehr und wenn, stand da immer noch der Torhüter Reto Berra. 2:1, fertig, der Favorit gewinnt.

Fribourg Gottéron – Lausanne HC 2:1 (0:1|1:0 |1:0)

Tore:
0:1 |8.| Lawrence Pilut (Jäger, M. Raffl)
1:1 |22.|Ryan Gunderson (DiDomenico, Sörensen)
2:1 |44.|Andrei Bykow (Dufner, Schmid)

Zuschauer:
9’095 Zuschauer
BCF Arena

Die nächsten Partien der beiden Serien finden am nächsten Mittwoch statt. Für Spannung ist weiterhin gesorgt. eishockey-online.ch bleibt für euch am Puck! Wobei sich der Schreibende für heute Abend herzlich bei seinem Beobachter in Freiburg bedankt, der für diesen Artikel wertvolle Inputs geliefert hat.

 

 

 

 

 

Fotoquelle: justpictures.ch