Der Meisterpokal stand gestern Samstag Abend für die ZSC Lions in Lausanne bereit, mit der 3:2-Führung im Rücken hätten sie den Sack zu machen können. Der Meisterpokal muss aber noch einmal eine Reise antreten, denn es kam zum 6. Heimsieg in der Serie und kommt damit zur Belle nächsten Dienstag in Zürich.   

Die Finalserie zwischen den ZSC Lions und dem Lausanne HC geht in der gleichen Logik weiter wie bisher. Das Heimteam gewinnt. Lausanne dominierte die Partei bis zur 40. Minute. Bereits nach fünf Minuten war es Suomela, der die Waadtländer in Führung schoss. Im zweiten Drittel zündeten die Lausanner ein richtiges Feuerwerk. Zwischen der 27. Minute (durch Riat) und der 39. Minute (wieder durch Riat) erhöhten sie die Führung auf 5:0. Die Partie schien gelaufen. Doch die ZSC Lions konnten noch vor Ende des zweiten Drittels durch Chris Baltisberger den ersten Treffer in der Vaudoise Arena erzielen. Und sie steckten nicht auf.

Im letzten Drittel folgten die Zürcher Treffen zwei und drei, ersteres durch Kukan, letzteres in der 49. Minute durch Malgin. Es blieben den Zürchern also noch über 10 Minuten um die Partie auszugleichen. Im Eishockey eine halbe Ewigkeit. Doch das Waadtländer Publikum trug seine Mannschaft laut singend unterstützend zum Sieg. Lausanne gewinnt gegen die ZSC Lions mit 5:3 und gleicht die Serie zum 3:3 aus.

Am Dienstag kommt es also in Zürich, in der Swiss Life Arena zur Belle, zum alles entscheidenden 7. Spiel.  Geht es nach der bisherigen Logik weiter, würden die ZSC Lions das Spiel gewinnen und damit Meister werden. Was könnte eigentlich diese bisherige Logik erklären? Ein Eisfeld ist doch überall gleich. Da gibt es vielleicht aber doch zwei Elemente, die Heimsiege begünstigen können. Erstens ist da das Heimpublikum, das die eigene Mannschaft lautstark unterstützt und zum Sieg zu singen vermag. Und anderseits sieht das Regelwerk einen zwar kleinen, aber vielleicht entscheidenden Vorteil für das Heimteam vor. Das Heimteam kann bei einem Spielerwechsel bei einem Spielunterbruch den Spielerwechsel nach dem Gastteam vornehmen und damit ein bewusstes Liniencoaching betreiben. Und wer weiss, vielleicht haben diese beiden Vorteile bisher zu den Siegen der jeweiligen Heimmannschaft geführt.

Aber vielleicht ist auch alles anders. Vielleicht erringt doch der Lausanne HC seinen ersten Meistertitel der Clubgeschichte. Oder vielleicht geht die Serie genau gleich weiter und die ZSC Lions gewinnen (nach 1936, 1949, 1961, 2000, 2001, 2008, 2012, 2014 und 2018) ihren 10. Meistertitel. Eines ist allerdings schon jetzt sicher! Die Stimmung wird am Dienstag Abend in Zürich spannungsgeladen sein. Denn eine Belle ist immer spannend. Es muss ja nicht immer so lange spannend sein, wie 2012, als die ZSC Lions in Bern ihren 7. Meistertitel errangen. Das Tor fiel zweieinhalb Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit und wurde nach einer langen Videobegutachtung durch den Schiedsrichter für korrekt befunden.

Lausanne HC  – ZSC Lions  5:3 (1:0|4:1|0:2)

Tore:
1:0 |5.|Annti Suomela (Sekac)
2:0 |27.|Damien Riat  (Fuchs, Kovacs)
3:0 |33.|Cody Almond (Malgin, Andrighetto)
4:0 |35.|Jason Fuchs (Kovacs, Riat)
5:0 |39.|Damien Riat (Kovacs, Riat)
5:1 |40.|Chris Baltisberger (Schäppi)
5:2 |42.|Dean Kukan (Harrington, Malgin)
5:3 |49.|Denis Malgin (Grant, Kukan)

Zuschauer:
9’600 Zuschauer
Vaudoise Arena

Eines ist jetzt schon klar: eishockey-online bleibt für euch am Puck! Bis zur letzten Sekunde.

 

 

Fotoquelle: justpictures.ch