Die Nr. 7 der Welt, die Schweiz, siegt verdient gegen die Nummer 20, Grossbritannien. Ohne gross zu glänzen, aber souverän.
Die Favoritenrolle war in dieser Partie klar verteilt. Sie gehörte den Schweizern, die mit drei Siegen ins Turnier gestartet sind, wohingegen die Briten bisher noch keinen Zähler auf dem Konto haben. Nebst den fehlenden Punkten spricht auch das Torverhältnis gegen die Briten. 12 Gegentoren stehen in den bisherigen zwei Spielen lediglich zwei eigene Tore gegenüber. Entsprechend startete auch die Partie. Nach wenigen Minuten kam die Schweiz zur ersten grossen Chance und grad hinterher zu einem Penalty. Kevin Fiala von den Los Angeles Kings übernahm die Verantwortung, scheiterte aber dieses Mal. Trotzdem kam das 1:0 relativ schnell. Eine schöne Kombination der NHL-Spieler Fiala, Josi und letztlich Hischier führte zum ersten Tor des Abends. Die Schweizer Überlegenheit hielt an und konnte in der 14. Minute zum zweiten Mal konkretisiert werden. 2:0 durch Dean Kukan, ein Tor, das der britische Torhüter auf seine Kappe nehmen muss.
Solch grosse Turniere bieten auch immer die Möglichkeit für interessante, manchmal auch leicht skurrile Statistiken. Gegen Ende des 1. Drittels blendete die Regie die folgende Statistik ein:
Shots on Goal: 9:1 für die Schweiz
Offensive Zone Time: 3:00 Min : 0:14 Minuten für die Schweiz
Puck Control 5:25 Min : 2:36 für die Schweiz
Der Chefstatistiker hat aus diesen Werten das erwartete Eregebnis, die expected goals, berechnet, das da lautet: 2.0 : 0.05 für die Schweiz. Selten lag ein Statistiker so richtig. Denn zum Ende des ersten Drittels stand es 2.0 für die Schweiz. Also alles gut.
Nino Niederreiter war am Ende des zweiten Drittels im Interview gar nicht zufrieden und entsprechend selbstkritisch. Man spiele zu viel „tic-tac-toe“ (was auch immer das bedeuten mag) und kreiere damit zu wenig Gefahr. Niederreiter bestätigte damit irgendwie auch die immer wieder geäusserte Befürchtung des Experten des SRF, Philippe Furrer, der ein 2:0 als das gefährlichste Zwischenresultat bezeichnete. Denn beim Stand von 2:0 sei die Gefahr eines lucky punch immer gegeben und bei 2:1 ist dann vieles wieder anders bzw. offen. Letztlich waren es aber wieder die NHL-Stars, welche Furrers Forderung nach dem 3:0 erfüllten. Josi legte im Powerplay auf Fiala, dieser auf Niederreiter, der das lang ersehnte 3:0 erzielte.
Am Ende des zweiten Drittels kamen wir zwar nicht mehr in den Genuss der skurrilen Statistik, vom Gefühl her hatten die Briten aber wohl deutlich mehr „expected goals“ als Ende erstes Drittel. Aber eben: zählen tun am Schluss die erzielten und nicht die expected Goals. Akira Schmid, der Schweizer Torhüter der New Jersey Devils sorgte mit tollen Paraden dafür, dass die 0 stehen blieb. 40 Minuten gespielt, 3:0, Experte Furrer und die Fans sind zufrieden und es besteht eine gute Chance, dass die NHL-Stars noch den einen oder anderen Akzent werden setzen können. Vorderhand alles gut aus Schweizer Sicht.
Und so sollte es bleiben. Die Nr. 7 der Welt, die Schweiz, siegt gegen den Aufsteiger, die Nr. 20 der Welt, Grossbritannien mit 3:0 und fährt den 4. Sieg im 4. Spiel ein. Alles gut also für die Schweiz, auch wenn wir über das letzte Drittel nun mal grosszügig den Mantel des Schweigens hüllen wollen. Eines doch noch: der Emmentaler Torhüter, Akira Schmid, feierte seinen ersten Shutout im Nationaldress und die Schweiz grüsst in der Gruppe A von der Tabellenspitze. Äbe: alles gut!!
Quelle für Zitate: SRF 2
Schweiz – Grossbritannien 3:0 (2:0|1:0|0:0)
Tore:
1:0 |4.|Nico Hischier (Josi, Fiala)
2:0 |14.|Dean Kukan (Siegenthaler, Herzog)
3:0 |39.|Nino Niederreiter (Fiala, Josi)
Zuschauer:
15’339 Zuschauer
O2 Arena
Fotoquelle: imago