Der Coach des SC Bern Jussi Tapola wird sich freuen. In der heutigen Partie gegen den HC Ambri Piotta hatten seine Berner zwei Matchwinner. Einerseits seinen Torhüter Adam Reideborn mit seinem Shutout, anderseits seinen Rückkehrer Romain Loeffel mit seinen zwei Toren in Überzahl.  Die Berner gewannen verdient, auch wenn das Resultat am Schluss doch deutlicher aussieht, als es der Spielverlauf war. 

Dieser Bericht kommt dank der tatkräftigen Mitarbeit von Geri Ryser, Werner Fluri und Roman Badertscher (Interview Romain Loeffel) zu Stande. Vielen herzlichen Dank euch für die Unterstützung!!

Die Partie startete ausgeglichen, dank den beiden sehr guten Torhütern Janne Juvonen und Adam Reideborn endete das erste Drittel folgerichtig 0:0. Auch zu Beginn des zweiten Drittels entwickelte sich der Match ähnlich, bis zur 33. Minute als Merelä und Bader Ramon Untersander lancierten und dieser die Partie für die Hausherren mit seinem 1:0 in die richtigen Bahnen lenken konnte. Der Berner Bann war gebrochen, kurz darauf wanderte Ambris Zaccheo Dotti für einen hohen Stiock auf die Strafbank, 5 Sekunden später hatten die Berner die Strafe durch ein Tor von Romain Loeffel ausgenutzt. Ambris Coach Luca Cereda hatte genug gesehen und nahm sein Timeout, dessen Wirkung – formulieren wir es mal vorsichtig – nicht bannbrechend war. Dotti, nochmal er, wanderte wieder auf die Strafbank, dieses Mal für ein Haken. Auch dieses Mal nutzten die Berner die sich bietende Chance aus, auch dieses Mal durch ein Tor von Romain Loeffel, dieses Mal nach knapp einer Minute in Überzahl.

Die Berner erzielten im zweiten Drittel zwischen den Minuten 32:33 und 34:34, also innerhalb von 2 Minuten und einer Sekunde 3 Tore, was man rückblickend als klare Vorentscheidung der Partie qualifizieren kann. Gegen Ende des zweiten Drittels überstanden die Berner eine Strafe noch unbeschadet und gingen mit einer komfortablen Führung in die zweite Pause. Nichtsdestotrotz versuchte Ambri im dritten Drittel alles, um nochmals ran zu kommen. Als der Berner Merelä in der 51. Minute wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank beordert wurde, setzte Luca Cereda, der Coach der Leventiner alles auf eine Karte. Er nahm seinen Torhüter raus und ersetzte ihn durch einen 6. Feldspieler, um gegen 4 Berner zum Erfolg zu kommen. Auch diese Massnahme (wir erinnern uns ans Timeout) fruchtete nicht, im Gegenteil, es war Berns Austin Czarnik, der mit einem empty Netter aus dem (geographischen) Mitteldrittel sein erstes Tor für den SC Bern erzielte und so die Partie definitiv entschied. Bern liess in der Folge nichts mehr anbrennen und sicherte damit seinem hervorragend aufspielenden Torhüter Adam Reideborn seinen wohlverdienten Shutout und die Ehrung zum best Player seines Teams.

Der zweite Matchwinner heute Abend war bei seinem Comeback Romain Loeffel mit seinen zwei Toren. „Die Leistung der Mannschaft war wirklich gut, einerseits der Torhüter Adam Reideborn, anderseits alle Verteidiger und Stürmer und wenn man vor diesen Fans gewinnen kann, ist es immer ein gutes Gefühl“. Bisher habe man in fast jedem Spiel (Ausnahme gegen Lugano, die Red.) einen Punkt mitnehmen können, man müsse aber weiterhin hart arbeiten, denn es werde eine lange Saison. „Wir müssen weiter so spielen wie heute Abend“ resümierte Loeffel zutreffend. Eine solche Leistung wird es in den nächsten beiden Spielen auch brauchen. Gegen Ajoie am Dienstag ist ein Sieg für die Berner Pflicht. Dann folgt am Freitag, 4. Oktober das erste Zähringer Derby der Saison, das man logischerweise aus Berner Sicht auch erfolgreich gestalten will.

SC Bern – HC Ambri-Piotta  4:0 (0:0; 3:0; 1:0)

Tore:
1:0 |33.| Roman Untersander (Merelä, Bader)
2:0 |33.| Romain Loeffel (Baumgartner)
3:0 |35.| Romain Loeffel  (Czarnik)
4:0 |52.| Austin Czarnik

Zuschauer:
14’920 Zuschauer
Postfinance Arena

Am heutigen Abend fand mit 7 Partien eine Vollrunde der National League statt. Es war der 6. Spieltag der neuen Saison. Ajoie befindet sich weiterhin auf der erfolglosen Suche nach Punkten, die Jurassier verloren auch gegen die Tigers in Langnau mit 1:4. Die Tigers, die einen bemerkenswerten Saisonstart hingelegt haben, schlugen sie doch letzte Woche den HC Davos gleich mit 7:0.

Im doch etwas überraschenden Kellerduell schlug Genf Servette den EHC Biel mit 4:0. Der HC Fribourg Gottéron fügte den ZSC Lions mit 2:0 deren erste Saisonniederlage zu, während dem sich die Rapperswil Jona Lakers  gegen Lausanne erst nach Penaltyschiessen mit 2:3 geschlagen geben mussten. Im – auch hier etwas überraschenden – Spitzenkampf zwischen Lugano und Kloten setzen sich die Tessiner mit 4:2 durch, womit Lugano neu Tabellenerster ist. Davos, das auf Wiedergutmachung aus sein dürfte, machte heute einen Schritt in die richtige Richtung und besiegte auswärts Zug mit 6:2.

Die Saison ist lanciert, morgen Sonntag spielt Davos noch zuhause gegen die Lakers. Und dann geht es Schlag auf Schlag weiter, am Dienstag, am Freitag und am Samstag. eishockey-online.ch bleibt für euch am Puck.

Fotoquelle: justpictures.ch