Am letzten Tag der Swiss Ice Hockey Games, der EURO Hockey Tour, sicherte sich Tschechien dank eines 5:3 Sieges gegen Schweden und drei gewonnen Spielen den Turniersieg. Zum Abschluss des Turniers spielte der Gastgeber Schweiz gegen Finnland.  Die Schweizer gewannen dank dem Tor von Christoph Bertschy (Bild) verdient mit 1.0 und beendeten damit das Jahr 2024 mit einem Erfolg. 

Heute war dritte Tag der Swiss Ice Hockey Games in Fribourg, in der Heimhalle von Gottéron. Die Schweizerische Nationalmannschaft war bisher nicht erfolgreich – und das trotz ansprechenden Leistungen. In den zwei Spielen gegen Tschechien und Schweden verlor man beide Male und erzielte nur ein Tor. Jenes gegen Schweden. Diese beiden Teams, also Schweden und Tschechien standen sich am Sonntag im ersten Spiel gegenüber. Tschechien ging im ersten Drittel mit 1:0 in Führung, ein Drittel, das abgesehen von Strafen gegen Schweden nichts wirklich Nennenswertes bot.

Wie oben erwähnt fanden die Swiss Ice Hockey Games in der BCF Arena zu Freiburg statt. Im ehemaligen Stade St. Léonard, das vor vier Jahren zu eben dieser BCF Arena umgebaut worden ist. Ein schmuckes Eisstadion, das über 6394 Sitzplätze und 2540 Stehplätze (insgesamt also 8934 Plätze) verfügt. Plätze, die während Spielen von Gottéron jeweils ausverkauft sind, was an diesem Sonntag Morgen bei diesem Spiel definitiv nicht der Fall war. Grosse Lücken klafften in den Zuschauerrängen. 2176 Zuschauer wurden denn gemeldet, von Auge wäre man nicht auf so viele gekommen. Für darauf folgende Schweizer Spiel waren dann 5553 Zuschauerinnen und Zuschauer zugegen.

Die Schweden kamen mit Elan aus der ersten Drittelspause und kehrten die Partie innert Minuten zum 1:2, wobei die Tschechen das Score sehr bald wieder ausgleichen konnten. Gross Stimmung kam weiterhin nicht auf, was nicht nur an den wenigen Zuschauern, sondern durchaus auch an der eher flauen Partie lag. So endete das zweite Drittel unentschieden 2:2.

In den ersten Minuten des dritten Drittels gingen die Tschechen wieder in Führung, Drei Sekunden nach Drittelsmitte erhöhten die Tschechen in Überzahl auf 4:2. In der nächsten, dieses Mal schwedischen Überzahl kam Schweden wieder auf 4:3 heran. Eine spannende Schlussphase stand an, umso mehr als sich nun beide Teams auf ihre definitiv vorhandenen technischen Fähigkeiten besannen. Drei Minuten vor Ablauf der reglementarischen 60 Minuten nahmen die Schweden den Torhüter vom Feld. Nach einem Foul der Tschechen bedeutete das eine  schwedischen Überzahl von 6 gegen 4 Feldspieler. Die Schweden spielten jedoch ohne Überzeugung und ohne jeglichen Zug aufs Tor. Was 9 Sekunden vor Schluss das siegsichernde 5:3 nach sich zog und Tschechien den Sieg sicherte. Der diesjährige Weltmeister Tschechien gewann somit alle drei Spiele und gewann auch das Turnier in Freiburg.

Schweiz vs. Finnland
Christoph Bertschy und Dean Kukan wurden vor Beginn des Spieles für je 100 Spiele in der Nationalmannschaft geehrt. Das 100. Spiel, das beide anlässlich der WM mit dem Silbermedaillengewinn ausgetragen hatten.  „Die Ehrung sehe ich als Belohnung und sie macht mich glücklich. Denn es zeigt, dass man richtig arbeitet und dass erfolgreich die harte „Büez“ macht“, so der sichtlich glückliche Jubilar Christoph Bertschy. Die Schweizer starteten sehr schwungvoll in die Partie, doch es waren die Finnen, die zu ersten grossen Torchance kamen. In der achten Minute wurde der Berner Waltteri Merelä für die Finnen auf die Strafbank beordert, womit die Schweizer in Überzahl agieren konnten. Die Schweizer spielten ein gutes Powerplay. Einzig das Tor fehlte. Die Schweizer spielten weiterhin sehr engagiert und trafen in den 13. Minute den Pfosten.

In der 15. Minute lancierte der Verteidiger Fabian Heldner den Stürmer Christoph Bertschy mit einem magistralen Pass in die Tiefe. Bertschy schickte den heute hervorragend disponierten finnischen Torhüter in die falsche Ecke.  Und verwandelte – wie auf dem Foto ersichtlich – souverän zum 1:0. „Ich bin sehr glücklich, die Art und Weise wie das Team gespielt hat, war sehr gut. Heute konnten wir über 60 Minuten zeigen, was wir drauf haben“, bilanzierte der glückliche Torschütze Christoph Bertschy nach dem Spiel.

Der Einsatz der Schweizer wurde somit belohnt.  Die Eidgenossen kämpften um jede Scheibe und machten auch die Checks fertig. Was ihnen auch immer wieder Puckgewinne bescherte. Insofern war die 1:0 Führung nach dem ersten Drittel absolut verdient.

Noch gestern verwendete der Nationaltrainer Patrick Fischer recht harsche Worte gegenüber seinem Team.  Worte die gewirkt haben, so der Nationaltrainer: „Heute kam das benötigte physische Element dazu. Wir sind sehr körperbetont rausgekommen. Die Mannschaft hat reagiert, was mich gefreut hat, Und dann schiessen wir ein schönes Tor durch Christoph Bertschy“, welcher auf den gestrigen Rüffel angesprochen meinte: „Es war eine klare Message vom Trainer an uns. So etwas macht einen Trainer aus, wenn er merkt, dass es das braucht.“ Der Torschütze relativierte aber, man habe auch heute nur ein Tor geschossen, halt aber gewonnen. „Das ist gut“

In den ersten Minuten des zweiten Drittels gerieten die Schweizer in Unterzahl, aus der sie sich dank einem guten Boxplay schadlos befreien konnten. Die Schweizer hatten die Partie weiterhin im Griff. In der 28. Minute brach Sven Andrighetto mit einem schönen Solo durch und scheiterte nur knapp. Den Finnen unterliefen unüblich viele Fehler und es fehlte ihnen auch der direkte Zug aufs Tor. Was auch an den sehr gut verteidigenden Schweizern lag.

Gegen Ende des zweiten Drittels zeigte auch die Statistik, was die Zuschauer zu sehen gedacht hatten. Die Schweiz war überlegen, 24 zu 14 Schüsse für die Schweiz, Eine bis dahin eindrückliche Bilanz  die nur durch die fehlende zusätzliche Tore etwas getrübt wurde. Man hätte im zweiten Drittel  durchaus auch mehr Tore schiessen können, bilanzierte der Nationaltrainer Fischer nach dem Spiel. Als Finnland dann etwas gefährlicher wurde, stand mit Ludovic Waeber ein äusserst sicherer Rückhalt im Schweizer Tor. Fazit des zweiten Drittels: die Schweiz weiterhin überlegen, keine Tore, also weiterhin 1:0 Schweiz. Und: mit Emil Larmi und Ludovic Waeber zwei hervorragende Torhüter, die folgerichtig zu den best player gekürt wurden. 

Das Schweizer Team zeigte heute eine eindrückliche Leistung. Nationaltrainer Patrick Fischer, seit Dezember 2015 im Amt, hatte seine Mannschaft sehr gut auf die Finnen eingestellt. Auch die nächste finnische Überzahl überstand die Schweiz ohne grössere Probleme. Allerdings liess sich die Schweiz in den letzten knapp 15 Minuten teilweise in die Verteidigung drücken und lief auch in einige gefährliche Konter, die der hervorragende Torhüter Waeber nach wie vor unschädlich machen konnte.

Rund 5 Minuten vor Schluss kamen die Schweizer in Unterzahl agierend zu einer 100-prpzentigen Chance, welche der finnische Torhüter Emil Larmi mit einem Big Safe vereitelte. Und jetzt, zwei Minuten vor Schluss, erwachte auch das Schweizer Publikum, allerdings nur für wenige Sekunden. Es folgten höchst turbulente Schlusssekunden. Die Schweiz verfehlte 4 Mal das verwaiste finnische Tor, 0.6 Sekunden vor Schluss nahmen die Finnen noch ihr Timeout, zu spät. Was der finnische Coach wohl gesagt hatte? Egal: die Schweiz gewinnt 1:0. Auf die Frage des Chronisten, was man denn heute besser gemacht habe als in den letzten beiden Spielen, meinte der Torschütze Christoph Bertschy kurz und bündig: „Ein Tor mehr geschossen als der Gegner“. Dass lassen wir so stehen, womit auch das Interview beendet war.

Best Player
Schweiz: Ludovic Waeber
Finnland: Emil Larmi

Schweiz – Finnland 1:0 (1:0; 0:0; 0:0)

Tor:
1:0 |15.| Christoph Bertschy (Heldner, Simion)

Zuschauer:
5’553 Zuschauer
BCF Arena Fribourg

 

Fotoquelle: Justpictures.ch