Eine kühne These? Lesen Sie weiter. Traditionell findet am 23. Dezember, also ein tag vor Heiligabend noch eine Vollrunde der National League statt. Dies bevor die Liga zwischen Weihnachten und Neujahr zu Gunsten des Spengler Cup ruht. Grund genug also für eine kurze Zwischenbilanz. Oder für das Küren des Weihnachtsmeisters. Der diesjährige Titel des Weihnachtsmeisters geht an die ZSC Lions, also an den Meister der letzten Saison. Die Zwischenbilanz ziehen wir anhand der Saisonprognose bzw. der sieben mutigen Thesen des online Portals watson.
Werfen wir zuerst einen Blick auf die Tabelle. Der letztjährige Meister ZSC Lions ist auch Weihnachtsmeister. Allerdings punktegleich mit Lausanne, das allerdings drei Spiele mehr ausgetragen hat als die Zürcher. Auf Platz 3 liegt der SCB, 4. ist Davos, 5. Kloten und 6. Zug. Dass Bern so weit vorne klassiert ist, darf als die positive Überraschung bezeichnet werden. Zudem: hätte Bern nur vier der 8 verlorenen Overtimes gewonnen, wären sie nun Wintermeister. Die zweite Überraschung der vorderen Tabellenhälfte ist Kloten, die man nicht soweit vorne erwarten durfte.
Auf den Rängen 7 bis 10 liegen die SCL Tigers, Biel, Freiburg und die Lakers aus Rapperswil. 11. ist Ambri, 12,. Genf und 13. Lugano. Wobei anzumerken ist, dass zwischen dem siebten und dem 13. Lugano nur gerade sechs Punkte liegen. Man kann durchaus sagen, dass Genf, Lugano und Fribourg Gottéron die eigenen Ziele bisher sicher nicht erfüllt haben. Letztere, die Üechtländer, haben dieses Weekend noch den Trainer ausgewechselt. Neu steht Lars Leuenberger an der Band (eishockey-online berichtete). Abgeschlagen am Tabellenende liegt Ajoie, das durfte so erwartet werden.
Kommen wir aber nun zu watsons Thesen: Die ZSC Lions verteidigen ihren Titel nicht: Diese These hält der aktuellen Tabelle nicht Stand, allerdings haben die Lions in dieser Saison schon die eine oder andere Schwäche offenbart, die ihnen in den Playoffs zum Verhängnis werden könnte. Ajoie kämpft um die Play-Ins: diese These ist klar und eindeutig falsch. Christian Wohlwend, der Trainer der Jurassier musste sein Amt bereits abgeben und die Jurassier zieren deutlich das Tabellenende. Kubalik kehrt nicht in die NHL zurück: Richtig, Dominik Kubalik spielt diese Saison bei Ambri, ist nach 31 Spielen mit 28 Punkten Topscorer und damit hauptverantwortlich, dass Ambri nur knapp unter dem zweiten Strich liegt.
Servette verpasst die Playoffs: Mit dieser These liegt Watson bisher richtig. Die Genfer haben sichtlich Mühe, an bisherige Erfolge anzuknüpfen. Davos stellt den Ligatopscorer und den besten Goali: Falsch, der Liga Topscorer ist aktuell Jerry Turkulainen von Ajoie, der beste Goali spielt bei den SCL Tigers und heisst Stéphane Charlin. Trotzdem, und das spricht wohl für die Breite im Davoser Team, sind die Landwassertaler doch auf Rang 4 klassiert. Gianinazzi fliegt zuerst: Auch falsch. Der junge Trainer des HC Lugano Luca Gianinazzi ist trotz der schlechten Tabellensituation noch im Amt. Allerdings wurde dem 31-jährigen Gianinazzi zu Beginn Dezember 2024 mit Antti Törmänen ein Senior Advisor des Trainerstabs zur Seite gestellt. Törmänen war langjähriger Erfolgscoach des SCB und des EHC Biel bevor ihn eine Krebserkrankung zu einer Pause zwang. Dass Törnmänen nach seiner krankheitsbedingten Pause nun wieder ein Amt innehat, freut die Eishockeycommunity.
Und noch die 7. These: die Liga lässt sich auf Modus Diskussionen ein: auch falsch. Böse Zungen behaupten, dass man die National League zwar wieder auf 12 Teams verkleinern wolle, dass sich dazu aber niemals eine Mehrheit finden werde, weil es zu viele Anwärter für einen Abstieg gäbe, die sich nicht selber gefährden wollen.
Die Prognose von eishockey-online.ch
Eishockey-online.ch wagt nun selber ein paar Prognosen, die wir am Ende der Saison überprüfen werden.
- Die ZSC Lions, hier stimmen wir mit watson überein, werden ihren Titel nicht verteidigen.
- Lars Leuenberger wird es gelingen, Fribourg Gottéron zu stabilisieren. Nach einem guten Spengler Cup wird das Team die Play-Ins erreichen. Dann ist Vieles möglich.
- Ajoie – und das ist nun nicht schwierig zu prognostizieren wird um den Abstieg spielen. Da aus der Swiss League lediglich der EHC Olten, EHC Visp, HC La Chaux-de-Fonds und der HC Sierre aufsteigen könnten, halten wir einen Abstieg von Ajoie als wenig wahrscheinlich.
- Die ZSC Lions, Lausanne, Bern, Davos und Kloten werden sich direkt für die Playoffs qualifizieren. Dann wohl noch Zug.
- Die Playoff-Plätze 7 und 8 gehen an Fribourg Gottéron und die SCL Tigers. Vorausgesetzt der Emmentaler Trainer Thierry Paterlini vertraut zukünftig auf den Torhüter Stéphane Charlin.
- Meister wird……. der SCB. Dem Berner Coach Jussi Tapola ist es gelungen, ein solides Team mit einem stabilen Game-Plan zu formen. Schliesslich verfügt Bern mit Adam Reideborn und Philip Wüthrich über zwei sehr gute Torhüter, die den Unterschied machen können.
Die Wette gilt. Inzwischen wünschen wir euch, liebe Leserinnen und Leser frohe Weihachten und ein tolles neues Jahr. Wobei wir für euch vorher noch der Spengler Cup begleiten werden.
Fotoquelle: eishockey-online.ch Archiv