Die neue Eishockey Arena in Zürich Altstätten bebt, Die ZSC Lions gewinnen die Finalissima mit 2:0 und küren sich zum Eishockey Schweizer Meister. Ganz Zürich dürfte lange in die Nacht hinein feiern, denn morgen, am 1. Mai, ist in Zürich ein Feiertag und somit ein freier Tag.
Die ZSC Lions starteten in die Partie als gäbe es kein Morgen mehr. Sie warfen alles nach vorne und kamen zu unzähligen Chancen. Davon zeugt die Statistik nach dem ersten Drittel. 19 Schüsse aufs Tor für die ZSC Lions, lediglich 6 für Lausanne. Einfach das Tor wollte den Zürchern nicht gelingen. Das erste Drittel ist somit sehr einfach zusammengefasst. Zürich war drückend überlegen, hatte viel mehr Chancen, hatte auch die besseren Chancen, allerdings stand es nach 20 Minuten immer noch 0:0. Was ein nicht zu unterschätzendes Risiko hätte sein können. Der Zürcher Reto Schäppi meinte denn auch folgerichtig, man müsse aufpassen, nicht in einen Konter reinzulaufen.
Die Finalissima einer Saison, eigentlich der Traum eines jeden Eishockeyfans (vielleicht mal abgesehen von den beteiligten Fans, zumindest jenen der unterlegenen Mannschaft). Auch die Eishockey-Liga kann sich über die heute zu Ende gehende Saison freuen. Denn: 3 Millionen plus 20’000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren in dieser Saison in den Stadien, das sei für das Schweizer Eishockey wunderbar, meinte der Liga CEO Denis Vaucher in der ersten Pause. Der heutige Abend sei das „Dessert der ganzen Saison“. Ein Abend, der für die Liga auch einiges an Planungssicherheit mit sich bringt. Denn eines ist klar: der Pokal wird heute gewonnen werden.
Zu Beginn des zweiten Drittels knüpften die Lions an das Tempo der ersten 20 Minuten an und erarbeiteten sich weitere Chancen. Dieser Elan wurde dann durch eine Strafe gegen den Zürcher Holenstein gebremst. Lausanne kam in Überzahl zu einigen Chancen und konnte hinterher das Spielgeschehen ausgleichen. Aber auch den Waadtländern gelang kein Tor. Die Partie blieb bis zur 40. Minute torlos, bis dann Jesper Fröden der erste Treffer für die Lions gelang. Fröden, dem in der Finalserie erst sein erstes Tor, in den Playoffs sein zweites Tor gelang. Beinahe wäre derselbe Fröden zum Doppeltorschützen geworden. Gut 2 Sekunden vor Drittelsende erzielte er das vermeintliche 2:0. Die Lausanner nahmen allerdings eine Coaches Challenge und das Tor wurde wegen Torhüterbehinderung annulliert. Einige Eishockeyfans erinnerten sich da ans Jahr 2012, als die ZSC Lions zweieinhalb Sekunden vor Schluss in der Berner Postfinance Arena der Siegtreffer gelang. Ein Treffer, der bis heute in Bern für Diskussionen sorgt, weil zumindest die Berner Fans damals eine Torhüterbehinderung gesehen haben wollten. Die Coaches Challenge gab es damals allerdings nicht und das Tor zählte – heute zählte es nicht. 1:0 ZSC – Pause Nummer 2.
Die Zürcher behielten ihre aktive Spielweise auch im dritten Drittel bei, Lausanne versuchte seinerseits, einige Nadelstiche zu setzen. Bis die Waadtländer in der 47. Minute in der Angriffszone einen etwas unnötigen Fehlpass spielten, der sich rächen sollte. Lammikko schnappte sich die Scheibe, zog gegen das Lausanner Tor und erwischte dessen Torhüter Connor Hughes zwischen den Beinen.
Mit dieser 2:0 Führung im Rücken gingen die ZSC Lions in die letzten 10 Minuten der regulären Spielzeit. Neben den aktiven Spielern, dem Trainerstaff und den Fans mussten die verletzten ZSC Akteure untätig zuschauen (wie sich später zeigte, schauten nicht alle zu) und hoffen, dass am Ende dieser 10 Minuten der Meistertitel stehen würde. In Spiel 5 hatten sich Yannick Weber und Rudolfs Balcers verletzt. Heute kurz vor Ende des ersten Drittels verletzte sich der Zürcher Topscorer Denis Malgin. Entsprechend untröstlich war er, als er zu Beginn des zweiten Drittels einige Runden auf dem Eis drehte, aber einsehen musste, dass es nicht mehr ging.
Es brannte für die ZSC Lions nichts mehr an. Die Zürcher gewannen auch ihr viertes Heimspiel in der Finalserie, dieses Mal mit 2:0. Spiel fertig, die ZSC Lions gewinnen und sind Schweizer Meister. Jetzt konnte auch der verletzte Yannick Weber aus der Garderobe rauskommen, in der er sich während dem Spiel verschanzt hatte, weil er vor lauter Nervosität nicht zuschauen mochte. Der Gang aus der Garderobe aufs Eis war für Weber ein wunderschöner. Es sei offenbar „es riise Spiel gsy, d Jungs heis verdient. Mit dieser Bescheidenheit verkennt er allerdings, dass auch er – Yannick Weber – Teil dieser Jungs ist, die den Zürcher Meistertitel möglich gemacht haben. Über die ganze Saison betrachtet sind die ZSC Lions der richtige Meister. Die neue Swiss Life Arena in Zürich Altstätten bebt. Es dürfte in Zürich eine lange Nacht werden, die die Fans auch ausgiebig und sehr lange werden geniessen können. Denn morgen ist der 1. Mai. Ein Feiertag in Zürich, dieses Jahr also der zweite Feiertag in Folge.
Quelle für Zitate: TV24, mysports
ZSC Lions – Lausanne HC 2:0 (0:0|1:0|1:0)
Tore:
1:0 |40.|Jesper Fröden (Lammikko, Harrington)
2:0 |47.|Juho Lammikko (Sigrist)
Zuschauer:
12’000 Zuschauer
Swiss Life Arena
Damit geht auch für eishockey-online.ch die Saison zu Ende. Es war eine Freude, für euch da zu sein. Zu Ende ist im Moment aber lediglich die nationale Meisterschaft. Wir werden auch über die WM berichten und euch dann während dem Sommer mit Informationen versorgen. Bleibt also am Puck, wir bleiben es auch. Selbst wenn die Temperaturen jetzt dann über 20 Grad steigen dürften.
Fotoquelle: justpictures.ch